Da wir seit paar Jahren gerne Wandern denkt man sich oft “sooo schöne Wanderschilder”…
Der Nerd von heute baut sich dann natürlich eins nach. Für ein Projekt im Sommer musste ich mir das Flämmen von Holz aneignen, was super einfach ist und Holz dadurch schön alt aussieht.

Tja, aber was schreibt man denn bei uns hier in der Hallertau auf ein Wanderschild, wir haben maximal einen Radweg, aber da ist gleich um die Ecke schon ein Schild. Also haben wir uns für meinen Heimatort (Aiglsbach) und unserer Lieblingshütte (Bella Vista) entschieden.

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Man holt sich paar Holzbretter in der Sorte seiner Wahl. Ich habe mich für Fichte entschieden, billig bzw. bei uns schon vorhanden gewesen :^)

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Es macht nichts wenn z.B. dunkle Flecken auf dem Holz sind. Generell würde ich aber bereits gesprungenes Holz nicht empfehlen.
Wanderschild bedeutet Pfeil, Pfeil bedeutet Anzeichnen und Sägen:

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Sägen bedeutet Feilen, aber das tolle an Wanderschildern ist, dass man nicht so genau arbeiten muss. Sollte ja rustikal ausschauen :^)

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Nun zum Flämmen… Was ist das eigentlich? Ich kannte es auch noch nicht, aber meine bessere Hälfte meinte so könnte man Holz “alt aussehen” lassen.

Danach gegoogelt, ok jetzt weiß ich zumindest, dass man hier mit dem Bunsenbrenner drüber geht, aber eine genaue Anleitung gab es nicht, darum auch dieser Beitrag :^)

Das Flämmen ist aber auch wirklich einfach:

  • Bunsenbrenner an
  • Über das Holz gehen bis es dunkel (nicht schwarz) wird
  • Mit der Drahtbürste danach drüber gehen, damit sich die Fasern wieder aufstellen
  • Zu schwarze Stellen können hier noch aufgehellt werden
  • Holz muss nach Rücksprache mit meinem Schreiner nicht mehr behandelt werden, kann aber gemacht werden (nur Lasur). Ich habe es in diesem Fall nicht behandelt. Die Fasern schließen recht schön und das Holz ist vor Pilz einigermaßen geschützt.

 

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Jetzt gehts an die Beschriftung. Wenn ich Freihand das Schild beschriften würde, könnte man es nicht lesen. Also habe ich mir Kohlepapier bestellt und den Text ausgedruckt & durchgepaust.

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Nun mit einem Dremelaufsatz deiner Wahl (Dicke der Schrift) nachfräsen. Ich empfehle hier Nr. 1 & Nr. 3 auf dem Bild.
Ich habe mich für den dicken Kugelkopf entschieden.

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Wie man es kennt sind die Schilder aber noch mit einem Holzlötkolben graviert (korrigiert mich wenn man dazu anders sagt). Solch einen Holzlötkolben gibt es schon für 15€ bei Amazon mit unterschiedlichen Aufsätzen. Hier habe ich mich für einen großen & runden entschieden, der genau in die Gravur passte.

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Gleich wie das Gravieren ist diese Arbeit ziemlich anstrengend (mir tat immer das Handgelenk weh). Man muss nämlich Punkt (r=4mm) für Punkt die Schrift “nachdrücken” (2 Sekunden anhalten).

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Sieht schon super aus. Final habe ich noch die Enden mit den “Landesfarben” bestrichen. Das ist eine Bastelfarbe aus dem Baumarkt, aber für den Außenbereich geeignet. Ich habe mir die Mühe gemacht und alles schön angeklebt und zweimal gestrichen. Im Nachhinein hätte man einfach einen dicken Pinsel eintauchen und grob drüber gehen sollen. So sieht es ziemlich akribisch aus :^)
Bin aber mit dem Ergebnis sehr zufrieden und es werden bestimmt noch paar Schilder folgen.

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